Vorsicht vor der fetten Katze! Darum sind Innovations-Investitionen auch in guten Phasen wichtig
Die Geschäfte laufen gut, Werbekampagnen boomen und die Kunden reißen Ihnen die Waren aus den Händen. Diese Situation gehört wohl zu den erstrebenswertesten eines Unternehmers, neudeutsch: #läuft. Jetzt werden Absatzwege und Produktionsprozesse optimiert, um das vorhandene Kundeninteresse zu befriedigen und möglichst viel Gewinn einzustreichen.
Doch hier lauert auch schon die „fette Katze“ im Hintergrund und wedelt langsam mit dem wuchtigen Schwanz, kurz davor Sie unter sich zu begraben. Ein Unternehmen, das vom „fat cat syndrom“ erwischt wurde ist Kodak. Der Kamerahersteller hatte zu seinen besten Zeiten einen Marktanteil von fast 90% in den USA. Deutlicher kann man kaum Marktführer sein. Dennoch ging das Unternehmen 2012 Pleite und stellte sämtliche Produktionen ein. Dass die Ursache die aufkommende Digitalfotografie war, sollte in der Rückschau niemanden überraschen. Doch was hat die Katze damit zu tun?
Kodak hat Chancen durch Trägheit und Selbstsicherheit verpasst
Kodak ruhte sich auf seinem Geschäft der analogen Fotografie und dem Verkauf unzähliger Filme aus. Noch im Jahr 2000 verzeichnete das Unternehmen einen Rekordumsatz mit einem Verkauf von über 190 Mio. Filmen, dann brach das Geschäft nach und nach ein. Dabei wurde die erste Digitalkamera von Kodak entwickelt und bereits 1991 vorgestellt. Die Trägheit und das Fehlen einer Innovationsstrategie jedoch ließen die Geschäftsführer am bekannten Verfahren festhalten und die Digitalfotografie nur zögerlich weiterentwickeln. Damit gingen wichtige Patente und Marktanteile der modernen Fotografie an Konkurrenten. Der ehemalige Marktführer ging unter. Ähnliche Schicksale teilten auch Nokia oder Motorola, als die weltweit bekanntesten Beispiele.
Daher sollten gerade Unternehmen, die sich in einer bevorzugten Marktsituation sehen, Kapazitäten in eine nachhaltige Innovationsstrategie investieren. Unternehmen in schwierigen Phasen sollten hingegen ihre Anstrengungen nicht herunterfahren, sonst können sie in eine Abwärtsspirale geraten, wie bei der Reduktion von Werbebudgets, bei sinkenden Umsätzen. Märkte ändern sich und etablierte Unternehmen mit einer flexiblen Führung und motivierten Mitarbeitern, sind gegenüber Startups im Vorteil, wenn sie ebenso konsequent nach Weiterentwicklung streben. Bleiben Unternehmen träge und unter der „fetten Katze“ begraben, dann können Konkurrenten reagieren, wenn sich Kunden oder Technologien ändern und so auch erfolgreiche Marktführer verdrängen.
Also: Fit und bewegliche bleiben, dann klappt’s auch mit der Zukunft.